Angel Olsen – All Mirrors

VÖ: 04.10.2019

Label: Jagjaguwar

Genre:  Dream-/Baroque-/Art-Pop / Indie-Rock

Wann kann ich mich eigentlich mal von der Annahme befreien, dass die 32-jährige US-Amerikanerin noch nicht so lange im Business unterwegs ist!? Dabei ist sie doch bereits vor dem wirklich beeindruckenden My Woman (2016) künstlerisch aktiv gewesen, dieses Jahr ist es schon genau eine Dekade. In diesem Zusammenhang wurde von der pitchfork kürzlich im Rahmen des Polls „The 200 Best Albums of the 2010s“ ihr Zweitwerk Burn Your Fire For No Witness (2014) auf den fantastischen 26. Platz gewählt. Da wird es für mich, der sich mit der Diskografie von Angel Olsen bisher nur unzureichend vertraut gemacht hat – sieht man eben von besagten My Woman und dem neuen hier besprochenen Album  ab – unbedingt Zeit, das mal bei Gelegenheit nachzuholen. Es gibt da ja außer den ersten beiden Soloplatten noch weitere Arbeiten, an denen sie in verschiedenen Funktionen beteiligt war. Über die Musik, die ich bereits kenne, kann ich nur sagen, dass sie äußerst vielseitig instrumentiert ist, der Sound so wunderbar zwischen ambitioniertem Pop, Indie-Rock/Folk, etwas Soul und Country oszilliert bzw. ist eine stetige künstlerische Weiterentwicklung erkennbar. Das hatte bei My Woman dann etwas Filmisches im Stile von Twin Peaks, war durchgehend von einem hohen Experimentiergeist geprägt, mit einem Fokus auf Langsamkeit und instrumentellen Spielereien, generell einem wirklich hochqualitativen Songwriting. Diesen Weg geht die Künstlerin weiter, sie erlaubt sich allerdings noch mehr Opulenz im Sound, hier werden große Orchesterklänge aufgefahren, die den Texten über Liebe höchst wirkungsvoll Ausdruck verleihen. Angel Olsen gibt sich selbstkritisch, setzt sich mit all den Facetten menschlicher Beziehungen auseinander, das Feeling variiert dabei stetig, das Spiel mit ihrer Stimme macht die Spannung des Werkes aus. Das erinnert mich je nach Stimmung an die Erhabenheit einer Kate Bush oder Alison Goldfrapp, hat ein bisschen was von St.Vincent, ist andererseits zu jeder Zeit individuell und zeichnet die US-Amerikanerin Olsen als eine der schillerndsten Künstlerinnen der Gegenwart auf. All Mirrors ist einfach nur wundervoll!

Note: 1,7

https://angelolsen.com

 

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