VÖ: 19.08.2022
Label: Domino
Genre: (Synthie-)Pop / Electronica / Dance
Die 1995 gegründete Londoner Formation Hot Chip hat – vereinfacht gesagt – bisher immer wieder eine klasse Mischung und Balance aus Pop und Electronica (mit allerlei weiteren Einflüssen) hinbekommen. Soweit ich es in Erinnerung habe, hieß es mal, dass Alexis Taylor eher der Pop-Connaisseur ist und Joe Goddard die Dance/Electro-Schiene bevorzugen würde. Davon mal abgesehen, dass man sich ja dann durchaus fragen kann, was mit den anderen Mitgliedern ist und welche Rolle sie einnehmen, ist eine weitere Beschäftigung in diese Richtung nicht weiter von Belang, solange solche großartigen Songs rauskommen, die Hot Chip im Kollektiv immer wieder zu kreieren verstand. Das gilt vor allem für diejenigen der frühen Werke – insbesondere von The Warning (2006) und Made In The Dark (2008) –, aber auch auf den dann folgenden vier Studioalben fanden sich eben jene Perlen. Okay, mit dem letzten – A Bath Full Of Ecstasy (2019) tat ich mich insgesamt und für Hot Chip-Verhältnisse etwas schwerer, aber das war ja trotzdem noch mehrheitlich gut, was da an Sounds geboten wurde. Nun, jetzt ist Werk Nr. 8 erschienen, auf dem eine funky-discoide Richtung mit Schwerpunkt auf poppig-eingängige Melodien eingeschlagen wird, schon der Einstieg mit Down macht dies deutlich. Aber nicht falsch verstehen, das steht den Briten sehr gut, da sie eine Lockerheit und Verspieltheit wiedergefunden haben, die vor allem die besagten Frühwerke ausgemacht hat. Klanglich werden auch die unterschiedlichsten Elemente eingebunden, von 90er-House über Synthie-Pop der Marke Pet Shop Boys bis Disco der Chic-Art. Im Kontrast zu dieser, positive Assoziationen hervorrufenden Musik stehen oft die Texte, die tatsächlich Selbstzweifel sowie Infragestellungen so mancher menschlicher Verhaltensweisen und Standpunkte vermuten lassen. Aber macht das nicht spannende Alben aus, Gegensätzlichkeiten dieser Art? Klasse Rückkehr, so oder so!
Note: 2,3 (mit Potential nach oben)