Mac DeMarco – Here Comes The Cowboy

VÖ: 10.05.2019

Label: Caroline

Genre: Indie-/Psychedelic-Rock

Ich hab ja bereits in den Kurzkritiken erwähnt, dass es im Mai schon einige Kandidaten für die „Kontrovers“-Sparte gibt. Da wären zum Beispiel Rammstein, Morrissey, ja vielleicht auch Flying Lotus zu nennen. Nicht zu vergessen ein paar Interpreten/Interpretinnen, die ich aus unterschiedlichen Gründen erst gar nicht besprochen habe. Hauptkriterium bleiben ja oft meine Erwartungen und Eindrücke im Vergleich zu Kritikerreaktionen, die wiederum zumeist jeweils höchst unterschiedlich ausfallen, um dann in der Sparte zu landen. Da sind in den jetzt zweieinhalb Jahren schon unterschiedlichste Resultate erfolgt. Im Mai kam dann jedoch eigentlich nur ein Künstler in Frage: der Kanadier Mac DeMarco, dessen musikalischen Output ich bisher durchaus geschätzt habe.  Aber wie verhält sich das nun mit Here Comes The Cowboy? Es sollen ja einige Mitski-Fans erzürnt gewesen sein, weil die Single Nobody den gleichen Titel wie jene der US-amerikanischen Sängerin getragen habe, zu allem Überfluss auch noch Ähnlichkeiten in den Albentiteln bestanden (die letzte LP von ihr aus dem letzten Jahr heißt Be The Cowboy). Vor allem aber sind die Reaktionen der Musikkritiker höchst unterschiedlich ausgefallen, eigentlich eher ins Negative tendierend. Ich muss dazu sagen, dass ich so manches, was Mac DeMarco bezüglich der neuen Veröffentlichung vorgeworfen wird, nachvollziehen kann. Das Album weist ein paar Längen auf, manchmal fehlen mir die überraschenden Momente, die es bei dem Kanadier vorher immer wieder gab. Bedenkt man vor allem, dass hier Cowboy-Geschichten erzählt werden, die wohl den Stereotypen widersprechen sollen. Nicht falsch verstehen, schlecht oder enttäuschend ist das in meinen Augen auch wieder nicht, es gibt tolle musikalische Einfälle, unter anderem in den klasse Songs On The Square oder dem oben erwähnten Nobody. Ich hatte allerdings in Rahmen der Rezension zu Another One (2015) geschrieben, dass Mac DeMarco mit seinen „leiernden Melodien“ nicht übertreiben dürfe – also vereinfacht gesagt, der gewiss individuellen Mischung aus Indie- und Psychedelic-Rock. Ich glaube, ein wenig, dass dies jetzt zumindest ein bisschen eingetroffen ist! Was sagt Ihr zu dem Album? Ich bin gespannt auf Eure Meinungen!

Note: 2,7

http://www.mac-demarco.com/

 

Mac DeMarco – This Old Dog

VÖ: 05.05.2017

Label: Captured Tracks

Genre:  Indie-/Psychedelic-Rock

Die Musik von Vernor Winfield McBriare Smith IV alias Mac DeMarco lässt sich nicht einfach einordnen, weshalb schon einige Begrifflichkeiten aufgekommen sind, die sie näher beschreiben sollten, unter anderem „Blue Wave“, „Slacker-Rock“ oder auch „Jizz-Jazz“ . Wie oder wo man auch immer die Sounds verortet,  Fakt ist, dass einige Elemente unterschiedlichster Couleur hier zusammenkommen und eine unheimlich launige und spannende Mischung ergeben. Erinnert in Ansätzen an die frühen Zeiten eines Beck. Schon erstaunlich, könnte man doch bei oberflächlichem Hinhören meinen, man habe es mit sonniger Gute Laune-Pop- und -Surfmusik zu tun. Nichts gegen Künstler wie Jack Johnson, aber da steckt in den Songs von DeMarco schon noch mehr (Spiel-)Witz und Kreativität drin. Bereits ab seiner frühen Jugend hat der 27-jährige Kanadier viel musiziert und experimentiert, sich in vielen Bands engagiert, erste Songs, EPs und Compilations veröffentlicht (u.a. mit Makeout Videtape), produziert (u.a. verschiedene Videoprojekte). Dann folgte das Signing bei Captured Tracks und spätestens mit dem feinen Solo-Debüt  2 konnte er die Aufmerksamkeit der Kritiker auf sich ziehen und wurde in der Folge einem größeren Publikum bekannt – sicherlich auch dank einer Tour mit Phoenix. Nach dem wunderbaren Zweitwerk Salad Days (2014) und der kaum weniger begeisternden, ein Jahr später erschienenen  Mini-LP Another One ist nun das Album This Old Dog da. Es verfügt über dieselbe Eigenschaft wie die tollen Vorgänger, die Lyrics sind erneut äußerst geistreich und es wird ein entspannter, in Glücksgefühlen schwelgender Eindruck vermittelt. DeMarco fährt erneut Sounds auf, die Psychedelisches mit fröhlichen Indie-Klängen kombinieren, dabei Ausflüge in unterschiedlichste Spielarten, fußend in der Pop-Historie unternehmen.  Vor zwei Jahren hieß es hier bei hicemusic, dass der Künstler es nicht mit den leiernden Melodien übertreiben dürfe. Diese gibt es zwar genügend zu hören, aber es wird dennoch mal wieder kurzweilig. Insgesamt nicht so gut wie Salad Days, jedoch macht das alles erneut Spaß. Wirklich bewundernswert, wie er das immer schafft!

Note: 2,3

https://www.mac-demarco.com/

 

Mac DeMarco – Another One

VÖ: 07.08.2015

Label: Captured Tracks

Genre: Indie-Rock / Jangle-Pop

Der Kanadier Mac DeMarco hat mit dem letztjährigen Salad Days ein wunderbar humorvolles, nostalgisch-verträumtes Werk abgeliefert, das gekonnt zwischen den verschiedensten Stilen wechseln als auch vermitteln konnte. So wurden seine Indie-Rock-Klänge mit jangligen und psychedelischen Pop-Sounds, aber auch Lo-Fi-Elementen ergänzt. In der Summe eine ungemein lässige musikalische Mixtur. Das Album fiel eigentlich noch entspannter aus als der Vorgänger 2, wobei dieser ja bereits wohl kaum als verkrampft bezeichnet werden konnte. So oder so könnte man sich durch die Klänge ein wenig an einen Soundtrack zu einem alten Film aus den späten 1970er, frühen -80er Jahren erinnert fühlen. Dustin Sussman scheint dies erkannt zu haben, denn er hat ein schönes Fan-Made-Video zu der großartigen Salad Days-Single Passing Out Pieces erstellt, das die erwähnte Stimmung aufgreift und durch passende Bilder veranschaulicht (nämlich aus dem meisterhaften Paul Thomas Anderson-Spielfilm Boogie Nights). Es sollte jedoch darauf hingewiesen werden, dass die nostalgische Note nur einen Aspekt dieser vielschichtigen Musik darstellt, die einige von Mac DeMarcos Vorbildern heraushören lässt (u.a. Jonathan Richman, Shuggie Otis, Steely Dan). Das Mini-Album Another One bietet nun einen vergleichbaren Sound wie Salad Days auf. Aber auch wenn er zukünftig eventuell ein wenig aufpassen muss, dass er es mit den leiernden Melodien nicht übertreibt, die zentrales Merkmal seiner Songs geblieben sind, überzeugt auch sein neues Werk im Großen und Ganzen. Das humorvolle Charakteristikum ist nicht mehr so ausgeprägt, was vor allem in lyrischer Hinsicht festzustellen ist, wenn Mac DeMarco beispielsweise im Titelsong einer vergangenen Liebschaft nachtrauert. Nostalgisches Feeling kommt selbstverständlich aber auch hier auf, vor allem in My House By The Water. Erinnern die Klänge nicht sogar ein wenig an Boards Of Canada, den Spezialisten auf diesem Gebiet?  Mac DeMarco versteht es, den Hörer weiterhin zu unterhalten als auch herauszufordern – und das ist sehr erfreulich!

Note: 2,3

http://macdemarco.bandcamp.com/

 

Mac DeMarco // Another One (Official Video) from Omnian Music Group on Vimeo.

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