VÖ: 31.10.2014
Label: Rough Trade
Was für ein Beginn: Lush bietet wundervolle Streicher-Motive auf und leitet verheißungsvoll eine Platte ein, die geschickt mit den Erwartungen des Hörers spielt. Dies bezieht sich nicht nur auf den irreführenden Albumtitel, demnach von Metal hier keine Spur zu finden ist (was bei aller Experimentierfreude Dean Blunts vielleicht keine wirkliche Überraschung ist), sowie generell auf ein paar Bezeichnungen der Songs (50 Cent, Punk, Country), sondern vielmehr auf die generelle klangliche Konzeption, die derjenigen des tollen letztjährigen Vorgängers The Redeemer sogar noch entgegen gesetzt wurde. Der Künstler orientierte sich damals nur grob am Sound von Hype Williams, jenem Duo, das er zuvor mit Inga Copeland bildete, bot also eine gewagte Mischung aus Pop-, R&B-, Electro- und Avantgarde-Elementen, die unter anderem mit Gitarren und Streichern aufgehübscht wurde, emanzipierte sich jedoch gleichzeitig davon. Nun aber gelingt es ihm tatsächlich noch eindrucksvoller. So gibt es viel Folk zu hören, leichte Ausflüge in Hip-Hop und Dub sowie tolle Electro-Sequenzen, die allesamt einen experimentellen Charakter innehaben und jederzeit Überraschungen bereithalten. Die Ausführungen geben dennoch nur in Ansätzen die stilistische Vielfalt dieses Albums wieder. Höchst beeindruckend ist beispielsweise der Schlusstrack Grade mit einer episch-mitreißenden Synthie-Melodie, prophetischen Lyrics Blunts sowie einem höchst effektiven Saxophon-Sample. So oder so, Black Metal ist ein heißer Kandidat für die Spitzenpositionen in den bevorstehenden Jahresbestenlisten!
Note: 2,0
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Dean Blunt – 50 Cent feat. Joanne Robertson from Crass Molnar on Vimeo.