Justice – Woman

VÖ: 18.11.2016

Label: Because Music

Genre: Nu-Disco / Electronica

Wie schon einmal an dieser Stelle erwähnt, gehört Justice zu jenen Formationen, die ab Mitte der 2000er Jahre die 1990er Electro-House-Ära um Musiker wie die Landsleute Daft Punk, Cassius, Étienne de Crécy, Alex Gopher oder auch Mr. Oizo bzw. die englischsprachigen Vertreter im Stile von The Prodigy oder den Chemical Brothers – klangtechnisch also insbesondere die Spielarten French House und Big Beat – wiederbelebten und mit neuen Ideen, zeitgemäßen Sounds als auch Referenzen an 1970/-80er Disco-Klänge kombinierten. Das Duo Gaspard Augé und Xavier de Rosnay legte in diesem Zusammenhang 2007 das Debüt (auch Cross genannt) vor, das sicherlich nicht nur Electro-Fans begeisterte, sondern auch jene Hörer, die mit diesem Genre sonst wenig anfangen können. Ganz im Sinne der Repräsentanten der 1990er-Electronica (insbesondere des Big Beat) durch das Aufgreifen der Sounds und dem Einnehmen einer vergleichbaren Attitüde auch Rockhörer begeistern konnten, also eine Versöhnung beider Lager herbeiführten. Justice hatten schon im Vorfeld ihres Debüts für öffentliche Aufmerksamkeit sorgen können, mit der fulminanten Remixarbeit We Are Your Friends – im Original Never Be Alone von Simian (eine Indie-Formation, von denen zwei Mitglieder, James Ford und Jas Shaw, Simian Mobile Disco gründeten, die selbst ab Mitte der 2000er Electrosounds produzierten und zu anfangs erwähnten Bands zu zählen sind). Es zeigte sich also allgemein, dass die beiden Franzosen von Justice ausgezeichnet Electro mit Rock und Pop vereinen können. Der Spaßfaktor war sehr hoch, man nahm sich eben nicht allzu ernst. Die Nachfolge-LP Audio, Video, Disco, stolze 4 Jahre später erschienen, die heftig mit Progressive Rock flirtete, machte weiterhin Laune. Nun, nach wiederum einer halben Dekade, erschient der Drittling, von dem man wiederum nicht behaupten kann, dass sich die Franzosen darauf allzu ernst neben, denn Electro wird hier mit Disco als auch Klängen kombiniert, die stark an 1980er-Serien erinnern, der Trash-Faktor ist dabei recht hoch. Das Album lässt einen in der Gesamtheit jedoch ein wenig ratlos zurück. Ist schon toll gemacht, vieles kennt man aber auch von ihnen bereits, nicht alles zündet*.

*Die Singles allerdings sind klasse, insbesondere Safe And Sound.

Note: 2,7

http://www.justice.church/

 

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