VÖ: 08.05.2015
Label: Secret City
Genre: Chamber-/Indie-Pop / Folk
2007 veröffentlichte die Electro-Jazz-Band The Cinematic Orchestra das Album Ma Fleur, auf dem ein ganz besonderer Song zu finden war: To Build A Home. Diesen konnte man in den darauffolgenden Jahren öfters in Filmen, Serien oder Werbeclips hören. Ohne die Verdienste der (formidablen) Londoner Formation herabwürdigen zu wollen, hatte sie es ja hier auch einer Person zu verdanken, dass das Musikstück so einen starken Eindruck hinterließ: Patrick Watson, damals nicht nur Gastsänger, sondern er schrieb auch an den Texten mit. Der Kanadier, der solo bzw. mit seiner seit 2003 bestehenden Band u.a. schon mit Philip Glass, James Brown, Feist und John Cale zusammen arbeitete, hatte darüber hinaus im selben Jahr das von der Kritik sehr positiv aufgenommene Close To Paradise veröffentlicht (inklusive brillanter Songs wie The Great Escape oder Luscious Life). Die frühe Phase der Watson-Formation, auch mit dem 2009 folgenden Wooden Arms, zeichnete sich durch unkonventionelle, entrückte Melodien, ungewöhnlich-anmutende Rhythmuselemente (z.B. mit einem Fahrrad erzeugt) und ambitionierte Themen aus. Das neue Album Love Songs For Robots ist im Vergleich zu den beiden erwähnten Werken – ebenso wie der 2012er-Vorgänger Adventures In Your Own Backyard – nicht ganz so experimentell ausgerichtet, hat sich aber textlich ein interessantes Sci-Fi-Sujet ausgewählt: wie der Titel es aussagt, geht es um Liebe unter Robotern, als Metapher für emotionale Schwierigkeiten in menschlichen Beziehungen. Klanglich erinnert das Werk an eine Mischung aus Bon Iver, Arcade Fire, Radiohead und vielleicht auch frühe Coldplay, aber natürlich nur als grobe musikalische Eckpfeiler, auf die Patrick Watson natürlich nicht eingegrenzt werden sollte. Es gibt Songs, speziell der Titeltrack, Good Morning Mr. Wolf und Places You Will Go, die herausragen, aber auch insgesamt ist Love Songs For Robots hörenswert. Geduld muss allerdings auf jeden Fall mitgebracht werden.
Note: 2,3