Spoon – Lucifer On The Sofa

VÖ: 11.02.2022

Label: Matador

Genre: Indie-/Blues-/Experimental-Rock

Die texanische Band Spoon besteht nächstes Jahr tatsächlich schon drei Dekaden, kaum zu glauben! Seit nun genau zwei Jahrzehnten – mit Erscheinen des grandiosen Kill The Moonlight – habe ich die Musik der Band um Britt Daniel wahrgenommen und auch in der Folge wunderbare Werke genießen können. Gimme Fiction (2005) und Ga Ga Ga Ga Ga (2007), aber auch jene der 2010er Jahre haben es mir angetan. Vor allem mit They Want My Soul (2014) verbinde ich viele Erinnerungen, da ich die Songs darauf geliebt habe und zudem eine tolle Live-Show im Kölner Luxor genießen durfte. Es ist halt einfach so, dass Spoon sich bei den Kompositionen ihrer Songs nicht gerne mit konventionellen Strukturen zufriedengeben, sondern das Experiment fortwährend als wichtiges Stilmittel begreifen und vor allem umsetzen. Dabei sich aber auch nicht zu ernst nehmen und die Melodien schon schön eingängig gestalten. Perfekte Balance sozusagen! In verschiedenen Stilbereichen suchen sie sich Elemente aus und weben sie in ihre Indie-/Alternative- Sounds ein. Das Schöne ist, auch die 2020er Jahre werden von Spoon wagemutig, kraftvoll, fokussiert und zeitgemäß fortgeführt, 5 Jahre nach dem letzten Werk Hot Thoughts (2017). Inklusive einer Reflexion menschlicher Gefühlszustände, insbesondere nach über 2 Jahren Corona-Pandemie. Lucifer On The Sofa beeindruckt mal wieder, dank so toller Songs wie Wild. Klasse!

Note: 2,0  

https://spoontheband.com/ 

                                

Spoon – They Want My Soul

VÖ: 01.08.2014

Label: Anti

Die Single Rent I Pay vermittelt schon ein wenig den Eindruck, die Texaner wollten ihren Sound etwas zugänglicher gestalten, als es bisher der Fall war. Weil auch wenn ihre Platten durchaus den einen oder anderen Indie-Hit bereit hielten (man denke da vor allem an The Underdog von der großartigen 2007er Veröffentlichung Ga Ga Ga Ga Ga), so blieb der Erfolg in den Charts außerhalb der USA weitgehend aus. Daran gedachte man wohl nun etwas zu ändern. Unabhängig davon, ob dieser Eindruck sich letztlich als wahr oder falsch herausstellt, klasse ist der Song ja trotzdem. Nun also das Album. Nach einer vierjährigen Pause, in der man sich auch um andere Projekte kümmerte (Sänger Britt Daniel formierte z.B. die wunderbaren Divine Fits), sicherte sich Spoon die Unterstützung des Produzenten Joe Chiccarelli, der bereits mit massenkompatiblen Acts wie U2 oder The Killers zusammenarbeitete, aber ebenso mit vergleichsweise unbekannteren Formationen wie Minus The Bear. Die Aufnahmesessions verliefen nicht ganz so wie erwünscht, weil ein paar Lieder zwar erfolgreich umgesetzt wurden, einiges wiederum verworfen wurde. Ein weiterer Fachmann kam schließlich hinzu: ein gewisser Dave Fridmann. Jener Visionär, der einen maßgeblichen Anteil daran hatte, dass Bands wie die Flaming Lips, Mercury Rev oder MGMT den Status von Kritikerlieblingen verliehen bekamen, die unter Umständen gleichzeitig kommerziell erfolgreich waren. Wie sich nun zeigt, ist dieser Herr ein Glücksgriff, denn They Want My Soul bietet einen Sound, der zwar eingängig ist, aber keinesfalls verwässert wurde. Die Platte hat weiterhin diesen experimentierwilligen Charakter inne, der Spoon bisher so ausgezeichnet hat. Starke Songs, die verschiedene Phasen des Rock/Pop aufgreifen, von Beat bis zu Britpop und 1980/-90er-Indie/Alternative Rock, um aus ihnen sinnvolle Schlüsse ziehen. Ob dies alles dann zu Charts-Ehren in Europa gereicht, ist damit nicht gesagt – dafür ist die Musik vielleicht doch zu ausgefuchst – künstlerisch wertvoll ist dieses Album in jedem Fall. Das ist die Hauptsache!

Note: 2,0

www.spoontheband.com/

 

Spoon – „Do You“ (Official Music Video) from Urban Outfitters on Vimeo.

Spoon – Rent I Pay

VÖ: 10.06.2014

Label: Anti

Man glaubt es kaum, aber die Band aus Austin, Texas hat letztes Jahr schon ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert. In dieser Zeit wurden sieben LPs sowie drei EPs veröffentlicht, die stets eine stilistische Vielfalt und ein fortwährendes Interesse an neuen Sounds erkennen ließen. Denn auch wenn ihre Musik für gewöhnlich zwischen Indie- und Artrock verortet wird, umschreibt dies nur in Ansätzen das Spektrum an Genres, das Spoon bisher erforscht hat. Die Single Rent I Pay, die Album Nummer 8 vorauskündigt, macht schnell klar, dass Britt Daniel & Co. sich ihre Neugier auch weiterhin bewahrt haben. Der Sänger hat mit seiner charismatischen Stimme einen großen Anteil daran, dass dieser von einer markanten Gitarren-Melodie und einem straighten Drumbeat befeuerte Song so gut funktioniert. Es sollte wohl bewusst darum gehen, die Zutaten eines konventionellen Rockhits zwar zur Anwendung zu bringen, diese aber in bandtypischer Manier originell zu kombinieren und damit in einen neuen Kontext zu stellen. Unabhängig davon, ob das zutrifft oder nicht, kann man festhalten, dass Spoon mit Rent I Pay ein ausgezeichneter Ohrwurm gelungen ist.

Note: 2,0

www.spoontheband.com/

 

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