VÖ: 15.05.2020
Label: Potomak
Genre: Avant-/Alternative-Rock/-Pop / Industrial
Mit der Musik der Einstürzenden Neubauten kam ich damals – wie sollte es anders sein – erstmals durch meinen Vater in Kontakt. Er war stets an Sounds interessiert, die sich auf experimentelle Umwege begeben, die den konventionellen Strukturen entsagen. Klar, da waren eben so Sachen dabei wie The Residents, einige Kraut- und Progressive-Rock-Bands im Stile von Popol Vuh oder Van der Graaf Generator sowie auch frühe experimentelle Elektronik von Formationen wie White Noise. Die Avantgarde-/Industrial-Klänge der Einstürzenden Neubauten um den einzigartigen Blixa Bargeld – der ja auch, und das wird man sicherlich nicht vergessen haben, ein Gründungsmitglied von Nick Caves Bad Seeds ist – übten ebenfalls von vornherein eine Sogwirkung auf mich aus. Ist ja auch ganz individuell. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mir fallen nicht so schnell Bands ein, die wirklich gleich gelagerte Musik produzieren. Seit 1980 sind die Einstürzenden Neubauten aktiv und haben fantastische Alben wie Kollaps (1981), Halber Mensch (1985) oder Haus der Lüge (1989) produziert. Ich mag auch die 2000er-Werke wie Silence Is Sexy (2000) oder Perpetuum Mobile (2004). Im letzten Jahrzehnt gab es ja noch Lament (2014), auf dem man sich ziemlich ausdrucksstark mit dem Thema Erster Weltkrieg auseinandersetzte. Auf dem neuen Werk Alles In Allem spielt die Bundeshauptstadt eine wesentliche Rolle, denn Bargeld stellt vor allem seine Erinnerungen an seine Zeit dort aber auch generell die Geschichte Berlins in den Vordergrund, was er in wirklich beeindruckenden Texten festhält. Die Songs sind zudem einzigartig instrumentiert und weisen erneut diesen individuellen Stil des Quintetts auf. Die Einstürzenden Neubauten sind auch im 40. Jahr ihres Bestehens relevant und haben den Sprung ins neue Jahrzehnt eindrucksvoll geschafft, das steht fest!
Note: 2,0