VÖ: 21.10.2022
Label: EMI
Genre: Hip-Hop / Grime
Es kommt nicht selten hier in der „Kontrovers“-Sparte vor, dass ein Album sehr gut ist, aber einfach aufgrund der hohen Erwartungen, die ich dann anhand der grundlegend positiven Reviews, von vornherein an das Werk stelle, diesen nicht ganz so entsprechen kann. Das ist ja im Grunde nicht schlimm, aber oft für mich persönlich interessant…Okay, ich gebe zu, das sind hier genau dieselben Anfangszeilen wie in meiner Rezension zu Kendrick Lamars Mr. Morale & The Big Steppers in dieser Kategorie im letzten Mai. Jetzt könnte man sich vielleicht über mich fragen, was hat er denn mit den Platten von großen Hip-Hop-Künstler/innen? Aber erstens war ja meine Bewertung trotzdem hoch und zweitens hat das wirklich nur zufällig mit dem gleichen Genre zu tun. Das kann ich versprechen. Denn auch wenn ich damals Kendrick Lamars Meisterstreich To Pimp A Butterfly (2015) wohl auch aus objektiver Perspektive zu niedrig eingeschätzt habe, gibt es immer wieder herausragende Alben im Hip-Hop, natürlich auch heute noch. Das gilt auch für Loyle Carners Drittwerk Hugo, auf dem sich der 28-jährige Brite wieder so extrem gekonnt zu den gegenwärtigen sozio-politischen Themen positioniert und seine im Hip-Hop und Grime zentrierten Klänge mit zahlreichen weiteren Elementen (u.a. Jazz, Soul) würzt. Hier wird sich eindeutig gegen den Rassismus im eigenen Land sowie generell gerichtet, wobei natürlich auch die eigenen schicksalshaften persönlichen Erfahrungen aus der Kindheit und Jugend mit einfließen. Dies drückt sich alles in wirklich unheimlich starken Texten aus. Ich muss allerdings erneut sagen, dass ich noch nicht ganz mit den höchsten Lobeshymnen einiger Musikkritiker/innen mitgehe. Was sagt dies über mich aus? Ignoranz? Unwissenheit? Was sagt ihr zu dem Album? Ist es ein Meisterwerk? Oder eher nicht? Auf eure Meinungen bin ich gespannt!
Note: 2,0 (mit Potential nach oben)