VÖ: 09.06.2017
Label: Island
Genre: Dream-/Indie-Pop
Hier bei hicemusic muss zugeben werden, dass das britische Trio in seinen Anfangstagen nicht sonderlich geschätzt, auch das 2013 veröffentlichte Debüt If You Wait zunächst für etwas überbewertet gehalten wurde. Im Nachhinein betrachtet viel zu voreilig, denn dieses Werk beinhaltet wirklich beeindruckende Songs wie Metal & Dust, Strong, Hey Now oder Wasting My Young Years. Klanglich wurde es mit der Musik von Florence Welch (Florence And The Machine), Annie Lennox und Julee Cruise verglichen und war zudem kommerziell äußerst erfolgreich. Den Kritikern gefiel das Debüt ohnehin schon damals. 2014, als der Schreiber dieser Zeilen das Hurricane Festival besuchte, konnte er sich erstmals von den Qualitäten von London Grammar überzeugen. Es war schon toll, was beispielweise die Sängerin Hannah Reid da bot. Sie teilte dem Publikum mit, dass sie eine Mandelentzündung habe und sie deshalb von ihm unterstützt werden müsse. Das tat dieses natürlich auch, aber was die Künstlerin selbst zum Besten gab, konnte nur ehrfurchtvoll zur Kenntnis genommen werden. Denn trotz gesundheitlicher Probleme war die Stimme von solch großer Emotionalität und Ausdruckskraft gekennzeichnet. Natürlich geht es in den Texten um Liebe sowie damit verbundenes Freud und Leid. Das Debüt behandelte dabei vor allem persönliche Erfahrungen von Reid (die Trennung von ihrem damaligen Freund u.a.). Auf dem zweiten Album Truth Is A Beautiful Thing geht es zwar erneut um Liebe, Emotion und auch Melancholie, es werden aber ebenso die eigene Identität, Versagensängste und Träume beleuchtet, wohl auch Selbstzweifel, Empfindungen und Erlebnisse, die man während des aufwendigen Aufnahmeprozesses dieses Tonträgers hatte, aufgearbeitet. Die Musik ist gewohnt atmosphärisch, die Instrumentierung wird oftmals zugunsten der außergewöhnlichen Stimme Reids im Hintergrund gehalten, andererseits untermalt sie diese effektiv. Diesmal gefällt das Album hicemusic auf Anhieb! Übrigens, auf der Deluxe-Version ist ein ganz nettes Cover von The Verves Bitter Sweet Symphony zu finden.
Note: 2,3
https://splash.londongrammar.com/