Calexico – Edge Of The Sun
VÖ: 10.04.2015
Label: City Slang
Genre: Alternative Rock / -Country / Tex Mex
Auf die Großartigkeit des Berliner Labels City Slang kann man ja wahrscheinlich nicht oft genug hinweisen, angesichts der umfangreichen Palette aufregender Künstlerinnen und Künstler (Caribou, The Notwist, Junip u.v.m.), die es aufweisen kann. Darunter befindet sich auch die aus Arizona stammende Band Calexico um die ehemaligen Giant Sand-Mitglieder John Convertino und Joey Burns. Das musikalische Rezept, die kluge Mischung aus Alternative- und Country Rock-Elementen, die mit lateinamerikanischen Klängen verbunden werden, dient auch auf dem achten Studioalbum als Grundlage. Was unter anderem auf der prächtigen Single Cumbia De Donde oder auf Songs wie Coyoacán oder Woodshed Waltz anschaulich demonstriert wird. Nicht alle Songs zünden, aber insgesamt wird ein weiteres schönes Album präsentiert, inklusive interessanter Gäste (u.a. Sam Beam, Neko Case).
Squarepusher – Damogen Furies
VÖ: 17.04.2015
Label: Warp
Genre: IDM / Drum & Bass
Tom Jenkinson verhielt sich ja in Fragen der Erforschung und Verwendung unkonventioneller Klänge sowie Rhythmusstrukturen nicht weniger zurückhaltend als sein Labelkollege und Vorbild Richard D. James (alias Aphex Twin). Als Letzterer jahrelang wenig bis gar nichts von sich hören ließ, musste ja ein „Platzhalter“ gefunden werden, dessen Rolle Squarepusher zumindest teilweise einnahm. So gibt es bei ihm verschachtelte, auch mal ordentlich aggressive Drum & Bass-Passagen zu hören, ebenso wie Ambient-Ruhephasen, wobei Squarepusher die jazzige Komponente noch etwas mehr betont. In letzter Zeit gelang dies auf Albumlänge nicht immer hundertprozentig, es ließen sich Unterschiede zwischen Ambition und letztlichem Resultat feststellen. Nun allerdings weist Jenkinson zum großen Teil wieder vermisst geglaubte Stärken auf, indem er sich auf seine musikalischen Wurzeln besinnt und neue Ideen sinnvoll zu integrieren versteht. Highlight: der Opener Stor Eiglass.
Squarepusher „Damogen Furies“ trailer from Timothy Saccenti on Vimeo.
SQUAREPUSHER – RAYC FIRE 2 from Jim Demuth on Vimeo.
Blur – The Magic Whip
VÖ: 24.04.2015
Label: Parlophone
Genre: Alternative-/Indie-Rock
Blur feiern ihr Album-Comeback…Naja, angesichts momentan vieler zurückkehrender Pop- und Rock-Formationen vielleicht keine allzu große Überraschung, dass sich auch die Britpop-Veteranen wieder zu Wort melden. Andererseits, in Anbetracht der Bandhistorie dann doch, denn nach den Streitigkeiten mit Gründungsmitglied Graham Coxon, der Trennung während der Aufnahmen zu Think Tank (2002) und der Versöhnung (2008), wurden Singles veröffentlicht (u.a. Fool’s Day) und Live-Auftritte absolviert (u.a. 2012 auf der Abschlussveranstaltung der Olympischen Spiele), ein Album ließ jedoch auf sich warten. Jetzt ist es endlich da, aber was lässt sich darüber nun sagen? Auch wenn sich Elemente jeglicher Damon-Albarn-Projekte (inkl. der „alten“ Blur) heraushören lassen, so stellt The Magic Whip ein überaus gelungenes Comeback dar. Schöne Melodien plus hintergründige Lyrics über die Eindrücke während des Aufenthalts der Band in Hong-Kong. Songs wie Lonesome Street oder I Broadcast dienen als Beleg.
Blur – Lonesome Street from drew bienemann on Vimeo.
Sophie Hunger – Supermoon
VÖ: 24.04.2015
Label: Two Gentlemen
Genre: Folk / Pop
Das breite Spektrum ihrer musikalischen Einflüsse sowie der Leute, mit denen die Schweizerin bereits aufgetreten ist oder zusammengearbeitet hat, verdient jeglichen Respekt und gibt auch Antworten auf eine Frage nach den Gründen der Vielseitigkeit ihres Sounds. Die hier angegebenen Genrebezeichnungen Folk und Pop umreißen auch auf dem neuen Album nur grob das klangliche Feld, in dem sich Sophie Hunger bewegt, denn sie unternimmt unter anderem Ausflüge in den Jazz, die elektronische Musik sowie den Chanson. Letztgenannten in Form des Covers eines Titels aus dem Film Die Dinge des Lebens, einst gesungen von Romy Schneider und Michel Piccoli. Hunger hat sich für La Chanson d’Hélène etwas ganz besonderes einfallen lassen, was einmal mehr Auskunft über ihre Originalität gibt: den männlichen Part übernimmt eine Persönlichkeit, die im Kontext der Musik weniger zu erwarten ist, eher Fußballkennern ein Begriff ist: Eric Cantona. Das Ergebnis ist bemerkenswert, ebenso wie das gesamte Album.
MG – MG
VÖ: 24.04.2015
Label: Mute
Genre: Electronica
Vor über 3 Jahren erschien ein Electronica-Album, das den schlichten Titel Ssss trug und von einem Duo namens VCMG stammte, einem Kürzel der beiden mitwirkenden Personen. Sie waren Gründungsmitglieder einer Synthie Pop-/New-Wave-Band, die nicht erst seit heute die Stadien der Welt füllt: Depeche Mode. Damals schon eine kleine Sensation, dass Martin L. Gore, der Hauptverantwortliche für den Sound dieser Formation, und Vincent Clarke, der schon eine Ewigkeit nicht mehr zu ihrem Line-Up zählte (und später mit Erasure und Yazoo kommerzielle Erfolge feierte), noch einmal zusammen fanden. Jetzt hat Erstgenannter sein Kürzel noch einmal zur Verwendung gebracht, um ähnlich wie zu Zeiten von VCMG (nur eben ohne Clarke) einen Sound zu kreieren, der im Kontext von Depeche Mode eher selten zu verorten ist. Dieser folgt weniger den Mustern eines Songs, sondern ist instrumental gehalten und beackert wieder einmal das weite Feld der Electronica. Sehr zeitgemäß!
MG – Europa Hymn (Official Video) from Mute on Vimeo.
Martin Gore – 'MG' Interview from Mute on Vimeo.
Danke, super tipps! gruß sabine
Sehr gerne! Freut mich zu hören, dass ich ein paar gute Tipps geben konnte