März 2024

Everything Everything – Mountainhead

VÖ: 01.03.2024

Label: BMG

Genre: Art-/Synthie-/Indie-Pop

Auf ihrem siebten Studioalbum Mountainhead nähern sich die Briten Everything Everything einer soziopolitischen Fragestellung, die sie auf sehr interessante Weise verbildlichen. Sie erschaffen die Geschichte einer Gesellschaft, die für die „höheren Eliten“ ein großes Loch ausgraben muss, um diesen das sorgenlose Leben auf einem hohen Berg zu verschaffen. Dies ist natürlich als Kapitalismus-Kritik zu verstehen. Dazu produziert die Formation erneut kunstvolle elektronische Klänge, die gleichzeitig ausgefallen und eingängig sind. Visionär!

Note: 2,0

https://everything-everything.co.uk


Kim Gordon – The Collective

VÖ: 08.03.2024

Label: Matador

Genre: Experimental / Alternative-Rock / Electronica

Ein Freund von mir schrieb mir anlässlich des Releases folgendes: „Alter, das neue Kim Gordon Album haut rein“. Und was soll ich sagen? Er hat natürlich vollkommen Recht. Die ehemalige Sonic Youth-Bassistin/Sängerin macht auf ihrem zweiten Solo-Album mal so richtig ernst, wenn sie reflektiert, kritisch und durchaus humorvoll die derzeitigen gesellschaftlichen Entwicklungen kommentiert. Die von mir oben genannten Musikrichtungen geben nur ansatzweise wieder, was die 70-Jährige hier so zur Entfaltung bringt: es gibt unter anderem Industrial, Hip-Hop, Trap, Dub und so viel mehr, was im Gesamten wunderbar zusammengebracht wird. Fast noch rougher, experimentierfreudiger, lärmiger und im positiven Sinne crazier als gedacht. Gut so, Frau Gordon!

Note: 2,0        

https://kimaltheagordon.com


Elbow – Audio Vertigo

VÖ: 22.03.2024

Label: Polydor

Genre: Indie-/Art-Pop/-Rock

Über meine Bewunderung für die Briten habe ich hier bei hicemusic schon des Öfteren geschrieben. Was mir erneut anlässlich der Veröffentlichung des zehnten Albums auffällt, ist die Fähigkeit der Formation um Guy Garvey, die Trademarks der Band – unter anderem mitreißende Melodien und durchaus experimentelle Klänge – noch weiter zu entwickeln und diese erneut kunstvoll zusammenzubringen. Die Stimmungsvielfalt, die erzeugt wird, ist schlichtweg beeindruckend. Bunt instrumentiert und mit thematischen Bezügen auf alltägliche Ereignisse, ohne allzu politisch zu werden. Ein starkes Statement mal wieder!       

Note: 2,0

https://elbow.co.uk


Julia Holter – Something In The Room She Moves

VÖ: 22.03.2024

Label: Domino

Genre: Art-/Chamber-/Ambient-Pop

Apropos experimentell: Die 39-jährige Kalifornierin Julia Holter ist mittlerweile in der Avantgarde-Szene ein großer Name. Dies begründet sich sicherlich durch die unerschrockene Weise der Annäherung an Klangstrukturen, die sich weitab bekannter Pfade bewegen, aber auch den Pop nicht missachten. Man kann sich immer wieder überraschen lassen. Auf Something In The Room She Moves ist es unter anderem Holters Ziel, neben der Aufarbeitung persönlicher Erlebnisse (Geburt des eigenen Kindes, Tod des Neffen u.a.) das Thema „Körperlichkeit“ in entsprechenden Klangskulpturen hörbar zu machen. Meiner Meinung nach ist es ihr überaus eindrucksvoll gelungen. War aber irgendwie auch zu erwarten!

Note: 2,0   

https://juliaholter.com/   


The Jesus And Mary Chain – Glasgow Eyes

 VÖ: 22.03.2024

Label: Fuzz Club

Genre: Alternative-/Indie-Rock / Noise-Pop

Ja, es war schon auf meinem Schirm, dass die Schotten The Jesus And Mary Chain seit nun 17 Jahren wiedervereinigt sind. Allerdings habe ich vergessen, dass in dieser Zeit ja bereits ein Album veröffentlicht wurde, nämlich Damage And Joy (2017). Ich fand es damals okay, ohne jetzt total begeistert zu sein. Das achte Studiowerk Glasgow Eyes zeigt die Reid-Brüder mit ihren Mitstreiter*innen in richtig ordentlicher Spiellaune, alles modern und vital aufbereitet, obwohl man in nicht allzu unbekannten Fahrgewässern unterwegs ist. Die Shoegaze-Heroen können im 40. Jahr ihres Bestehens schon überzeugen!    

Note: 2,3

https://themarychain.com


Jlin – Akoma

VÖ: 22.03.2024

Label: Planet Mu

Genre: Electronica / Experimental

Es ist (wie oben bei The Jesus And Mary Chain) ganze sieben Jahre her, seit das grandiose Black Origami von der 36-jährigen US-amerikanischen Künstlerin Jerrilynn Patton alias Jlin erschienen ist. Da sind natürlich die Erwartungen an das Drittwerk hoch, nachdem ja schon im Vorfeld äußerst fruchtbare Projekte mit Holly Herndon, Sophie (R.I.P.) und dem Kronos Quartet entstanden sind. Auf Akoma werden verschiedene Klänge und Soundscapes aus Electronica, Jazz, Hip-Hop, Minimal Music, Klassik, World uvm. kunstvoll zusammengeführt, mit tatkräftiger Unterstützung von Björk, Philip Glass und dem Kronos Quartet. Demnächst werde ich Jlin mit einem Freund in Köln live sehen, ich freue mich nach diesem erneut beeindruckenden Studiowerk sehr darauf!

Note: 2,0         

https://www.jlintheinnovator.com/


Beyoncé – Cowboy Carter

VÖ: 29.03.2024

Label: Columbia

Genre: Country(-Pop) / Americana

Als ich gehört habe, dass Beyoncé sich nach dem Dance-/Disco-Pop des wirklich sehr guten Albums Renaissance (2022) nun auf Cowboy Carter – der Titel verrät es –dem Country widmet, da wurde ich sehr neugierig. Denn die US-amerikanische Star-Sängerin hat ja unlängst – auch schon vor Veröffentlichung des oben genannten Vorgängers bewiesen –, dass sie sozusagen den Tanz auf mehreren Genre-Hochzeiten beherrscht. Die 42-Jährige erinnert vor allem an die afro-amerikanischen Wurzeln und Einflüsse auf das Genre des Country, dies im Ergebnis auch sehr einprägsam. Die Spielarten-Vielfalt kommt meiner Ansicht nach auf Bodyguard am eindrucksvollsten zum Ausdruck. Aber auch mit Hilfe von vielen prominenten Gastsänger*innen und -instrumentalist*innen ist das Album im Gesamten äußerst gelungen, ohne (bisher) ganz an das hohe Niveau von Renaissance heranzureichen!

Note: 2,0  

https://beyonce.com/   

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