Ωracles – Stanford Torus EP

VÖ: 19.09.2014

Label: Clouds Hill

Die Herkunft der Ωracles muss man nicht zwangsläufig erraten, wenn ihre Musik erklingt: effektiv leiernde und rauschhaft hallende Klänge im Stile jener Psychedelia-Formationen der 1960er und -70er Jahre sind zu vernehmen, die unmittelbar Assoziationen zu ähnlich verorteten gegenwärtigen Bands à la MGMT, Tame Impala oder Animal Collective wecken. Internationale Acts also, die es bislang geschickt verstanden, eine jeweils eigene Interpretation eines Genres – das von Experimenten und Abenteuerlust wie kaum eine andere Spielart geprägt war – vorzunehmen, ohne dabei moderne Musikentwicklungen aus dem Auge zu verlieren. Aber aus Deutschland sind jene Bands eher unbekannt, obwohl es auch hierzulande eine reichhaltige Tradition gibt, die sich mit den psychedelischen Kunstformen auseinandersetzt hat. Die Ωracles haben es sich nun zur Aufgabe gemacht, daran etwas zu ändern: die Berliner nehmen sich besonders in rhythmischer Hinsicht einem Genre an, das seinen Ursprung in Mitteleuropa hat und hier von jeher nicht die Aufmerksamkeit erhielt, die ihm zusteht: dem Krautrock. Begeisternde Experimentierfreude ist beim Hören der EP jederzeit festzustellen, wenn die Psychedelia mit weiteren Spielarten kombiniert wird, wie Shoegaze, Soul, Funk, Disco und Afrobeat. Der mehrstimme Gesang erinnert außerdem an den Stil von Psych-Folk-Bands wie Grizzly Bear oder Fleet Foxes. Schöne Veröffentlichung, die mit Melt Tonight einen kleinen Indie-Hit bereithält.

Note: 2,0

www.oraclesparadise.com/

 

Oracles – Melt Tonight (official music video) from Clouds Hill on Vimeo.

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