VÖ: 06.10.2017
Label: Vertigo
Genre: (Indie-/Austro-)Pop / Indie-Rock
Die Österreicher waren letzte Woche im Fernsehen zu sehen, als Live-Gäste im ZDF-Kulturmagazin Aspekte. Moderator Jo Schück sprach kurz mit Sänger Marco Michael Wanda und dann wurde die neue Single Columbo präsentiert. War alles nicht sonderlich spektakulär, auch wenn sich die Band launig zeigte und motiviert aufspielte. Ich selbst, der Wanda wirklich sehr schätzt, ihrer Musik und den Texten oft viel abgewinnen kann, fand das alles ganz gut, war zunächst jedoch noch nicht so richtig mitgerissen. Den Song hatte ich bereits vorher gehört, ihn aber keine allzu große Beachtung geschenkt (obwohl die Melodie schon etwas Interessantes an sich hatte). Ich muss allerdings zugeben, dass ich der Live-Darbietung nicht hundertprozentig aufmerksam folgte. Denn als mir ein paar Tage später – als ich das neue Album rezipierte – der Refrain noch einmal zu Ohren kam, änderte sich meine Meinung. Es lag vor allem an diesem kurzen Auszug des Songs: „Am Ende fällt Columbo etwas ein / Lass es unsere Rettung sein / Es wird eine schöne Lösung sein / Doch wir beide passen nicht hinein.“ Er vereinigt in Ansätzen die Aspekte, die ich an der Band so mag: es gibt einen gesellschafts- oder popkulturellen Bezug, der mit melancholischen, vielleicht auch tragischen Aspekten, vor allem Humor, eventuell auch ein bisschen Sarkasmus in den Texten kombiniert und be-/umschrieben wird. Natürlich gibt es da Bologna, das wohl für viele ihrer Sympathisanten – auch für mich – zu den Highlights der Formation zählt. Im Generellen hat man ein richtig wunderbares Debüt mit Amore – auf dem der Song natürlich enthalten war – vorgelegt, das nicht nur im Heimatland den Musikfans die berechtigte Hoffnung gegeben hat, dass der Austropop wieder einen Aufschwung erfährt. Logisch also, dass man von den Wienern immer wieder gleichwertige Leistungen erwartet. Mir geht es aber zumindest so, dass mich der auf dem Nachfolger Bussi präsentierte Sound zwar an vorige Songs erinnerte, jedoch neue Ideen eingebracht wurden, man sich vor allem in textlicher Hinsicht vielseitig zeigte (Bussi Baby und Gib mir alles z.B.). Das gilt nun auch für Tonträger Nummer Drei, auf dem verschiedene Stile eingewoben werden – z.B. im traditionell gehaltenen Chanson Ein letztes Wienerlied zu erkennen –, sich instrumentell breiter aufstellt und über verschiedene alltägliche Themen singt (u.a. auch in italienischer Sprache). Obwohl nicht alles vollends gelungen ist, mancher Gesangsstil und Text sicherlich Geschmackssache ist (z.B. in Lieb sein), kann ich sagen, dass mir persönlich Niente im Großen und Ganzen immer noch ziemlich gut gefällt!
Note: 2,3
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Hab heute sehr viel Wanda gehört und mich dabei nochmal an die hervorragende Rezensionen erinnert… Liebsten dank! 😉
Vielen Dank für das Lob 👍😊 Wanda hören bereitet mir auch immer wieder viel Freude!!! Vor allem Columbo 😉 VG
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