VÖ: 12.02.2016
Label: Sony
Genre: Indie-Pop / Folk
Wenn es um Coversongs geht, weiß jeder Musikfan, dass dies ein sehr diskussionsanregendes Thema ist. Es gab in der Popgeschichte einfach schon zu viele Neuinterpretationen, die dem Original nicht gerecht werden konnten oder schlichtweg mies waren. In manchen Fällen war dies vorauszusehen, war der Song, der sich zum Vorbild genommen wurde, einfach eine Nummer zu groß. Nicht jeder Künstler hat das Format eines Johnny Cash oder einer Tori Amos, die ja eine Menge toller Coversongs schrieben, weil sie eine der wichtigsten Grundregeln befolgt haben: man muss das Original nicht nur verstanden haben, sondern muss ihm auch neue Aspekte, Ideen abgewinnen können, die eine Neuinterpretation rechtfertigen und sie auch interessant machen. Wenn das Cover sich allerdings in keiner Weise unterscheidet, im höchsten Fall durch die Gesangsstimme, wird es oft fade. Man erinnere da z.B. an unglückliche Versuche von Britney Spears, die Rolling Stones oder Arrows zu covern. Eben jene Pop-Sängerin kommt nun umgekehrt zu Ehren, einer ihrer Songs wird neu interpretiert von Jochen Distelmeyer. Der ehemalige Blumfeld-Frontmann hat sein zweites Soloalbum aufgenommen, das ausschließlich aus Coverversionen besteht und eben auch den stärksten Song von Spears im Programm hat: Toxic. Distelmeyers Interpretation ist richtig gut gelungen, weil er das Original in ein schön bluesiges Akustikarrangement einbettet. Überzeugend ist er generell mit Covern von Künstlern, von denen man kaum erwarten konnte, dass er sich für sie interessieren würde: z.B. von Lana Del Rey (Video Games) oder Avicii (I Could Be The One). Weniger gut ist seine Neuinterpretation von Radioheads epochalem Pyramid Song, weil Distelmeyer die hypnotische Wirkung des modernen Klassikers nicht in seine Version übertragen kann. Dennoch: der Großteil der Cover (u.a. von Joni Mitchell, Al Green und The Verve) überzeugt. Die Vorbilder werden nicht bloß kopiert, sondern mit neuen, originellen Ideen umgedeutet.
Note: 2,3
http://www.jochendistelmeyer.de/
JOCHEN DISTELMEYER – Toxic from Kim Frank on Vimeo.
JOCHEN DISTELMEYER – This old Road from Kim Frank on Vimeo.
Leider hat er für mich eine furchtbare Stimme.
Und es wirkt sehr künstlich.
Ja, hab ich vereinzelt auch schon von anderen gehört. Manche haben ebenso ein Problem mit seinem Englischen 🙂 Ich persönlich nicht, aber hab ich auch schon gelesen
Weißt du ob der Jochen auch auf Tour geht? Wäre ein entspannter Abend. Muss ja nicht immer so wild und laut sein.
Ja, er ist sogar schon auf Tour. Musst Du mal auf seiner Website schauen, sind einige Städte dabei
ähm danke, was geht denn bei deinem link für ne komische Seite auf?
Ist die Website von Distelmeyer mit dem Cover 🙂
Weiß nicht. Will eigentlich lieber neue Songs von ihm selbst hören.
Ja, soll aber wohl auch wieder was eigenes kommen. Vor Vol. 2. Hat er glaube ich letztens im Frühstücksfernsehen gesagt